Das Pubertier in mir

 

 Wenn man wie ich mit drei Pubertierenden im Hause lebt, dann muss man immer auf der Hut vor den altbekannten Gefühlsschwankungen dieser jungen Menschen sein.

Diese Schwankungen der Laune entstehen quasi aus dem Nichts und machen sich auch in der Körperhaltung bemerkbar.

Bei uns am Tisch – ca. 19.30 Uhr herrscht reges Treiben und Reden als plötzlich der eine Pubertierende körperlich in sich zusammenfällt. Die Schultern kippen nach vorne, die Arme hängen wie bei einer Marionette herunter und die Gesichtsfarbe wechselt von rosig zu fast bleich. Kopf und Körper neigen sich auffällig Richtung Tür – ein eindeutiges Zeichen des Fluchtinstinktes…..

Was genau passiert ist oder welches Wort falsch war kann keiner genau sagen – Fakt ist aber, dass hier die Gefühlsschwankung zuschlägt.

 

Leider ist in dem Zustand auch nicht mehr damit zu rechnen, dass ein klärendes Gespräch zu der vorher bestehenden guten Laune zurückführt – im Gegenteil! Jedes fragende Wort oder auch nur der fragende Blick verstärken das Abrutschen in die eigene Welt.

Dennoch versuche ich mit der simplen Frage, was denn los sei,  die Situation zu retten.

Die Antwort kommt sofort – allerdings von der anderen Seite des Tisches, wo ein weiterer junger Mensch im pubertierendem Alter sitzt.

„Lass ihn doch einfach in Ruhe…. Er hat jetzt schlechte Laune – das kommt vor. Bei mir ist das auch manchmal so – ganz plötzlich von einem Moment auf den anderen habe ich einfach schlechte Laune, bin traurig oder so und weiß gar nicht, warum oder woher das kommt.“

Aha… ok… gut… verstanden….. Danke für die Information

Mehr gibt es nicht zu sagen. Unsere Blicke und unsere Aufmerksamkeit lenken wir auf die anderen Teilnehmer des Essens und stellen fest, dass während der Situation „mit der Gefühlsschwankung“ fleißig gezeichnet wurde.

Die Zeichnung sagt mehr als tausend Worte – alles nicht so einfach mit der „puberty“ – für alle Beteiligten!