Du hast überhaupt kein Mitgefühl – Du bist kein bisschen empathisch…..

 

Diesen Satz schluchzte unsere Tochter in ihr Handy, beendete das Gespräch und war ziemlich aufgewühlt und traurig.

Um sie wieder zu beruhigen bin ich kurze Zeit später zu ihr und habe vorsichtig nachgefragt  – ein immer mal wieder vorkommender „Mädchen-Streit“ war der Grund; also nichts Dramatisches – was mich aber stutzig machte war die Bemerkung, dass die Freundin ja überhaupt nicht empathisch sei und das das auch alle anderen schon bemerkt hätten.

 

Empathie

Irgendwie ist Empathie gerade sehr gefragt – tatsächlich höre und lese ich häufig Geschichten von den empathischsten Menschen der Welt.

Ich möchte das Thema „Empathie – was bedeutet das?“ gerne beim nächsten gemeinsamen Familien-Essen ansprechen und habe mich mal informiert. Ganz allgemein bedeutet Empathie ja, dass eine Person die Gefühle einer anderen Person nachempfinden kann und dann angemessen reagiert.

Interessant ist, dass es drei verschieden Formen von Empathie gibt.

Anhand der folgenden Beispiel-Situation konnte ich mir die Empathie-Formen gut erklären:

 

Marie ist gerade entlassen worden, ist verzweifelt und weint ganz heftig.

 

Der emotionale Empath/-in empfindet fast zu 100% die Verzweiflung, die auch Marie empfindet. Meistens weint er/sie mit und ist vollkommen auf Marie fokussiert.

 

Bei der sozialen Empathie zeigt der Empath/-in Marie sofort Mitgefühl – hat aber auch die soziale Umgebung von Marie im Blick – wie reagiert die Kollegin? Was bedeutet der Weggang für das Team?

 

Bei der kognitiven Empathie zeigt der Empath/-in ebenfalls Mitgefühl, kann sich die Verzweiflung von Marie aber genau erklären und versteht die Emotionen.

 

Nur eine sehr geringe Prozentzahl der Menschen besitzt die emotionale Empathie.

 

Die soziale Empathie ist für gute Teamer, Führungskräfte, aber auch für alle, die erfolgreich mit vielen Menschen arbeiten hilfreich, ich würde fast meinen zwingend notwendig.

 

Die kognitive Empathie ist die Form, die bei den Menschen am häufigsten vorkommt – sie können wir stetig weiterentwickeln und erlernen. Hierzu müssen wir uns unsere Mitmenschen genauer anschauen – in den verschiedenen Situationen auf die Reaktion und die Emotion achten. Nur so verstehen wir unser Gegenüber besser.

 

Das wir unsere kognitive Empathie trainieren können ist für mich der spannendste Punkt gewesen – auf meine Familie bezogen kann ich mir vorstellen, daraus eine „Art“ Spiel zu machen. Für das gute Miteinander ist und bleibt das Verstehen von Reaktionen und Emotionen unerlässlich.